Am vergangenen Freitag und Samstag gab es für die erfolgreichsten Teilnehmer*innen des Quiz Politische Bildung ein besonderes Erlebnis: Begleitet von Gerlinde Duller seitens der Bildungsdirektion Kärnten sowie Prof. Ilse Geson-Gombos und Prof. Erika Starc ging es für die politikaffine Kärntner Abordnung nach Wien – und mittendrin: WI’MO-Schülerin Anna Marie Albrecht (2BHW).
Am Programm standen gleich mehrere Highlights: Im Gespräch mit Mitarbeiter*innen der Parlamentsklubs erhielten die Jugendlichen spannende Einblicke in die Arbeit im österreichischen Nationalrat. Die Mitarbeiter*innen stehen in der zweiten Reihe, übernehmen im politischen Alltag aber wesentliche Aufgaben, indem sie Sitzungen sowie Gesetzesanträge vorbereiten, Reden entwerfen oder die Pressearbeit koordinieren. Geson-Gombos: „Sie sind die Coaches der Politiker*innen und müssen auch oft als Feuerlöscher*innen hinter den Kulissen agieren.“
Anschließend besuchten die Schüler*innen nicht nur die interaktive Ausstellung im neugestalteten Parlamentsgebäude, sondern auch das Jugendparlament. Rund 110 Schüler*innen der neunten Schulstufe aus Wien und dem Burgenland debattierten einen Nachmittag lang ein Gesetz zur „Digitalisierung der Schule“. Alle Unterrichtsmittel, die zuvor in gedruckter Form zur Verfügung standen, sollen in Zukunft digital verwendet werden. Durch die Gesetzesänderung sollen die Schüler*innen bessere technische Kompetenzen und Medienkompetenzen erhalten.
Am Vormittag hatten sich die Teilnehmer*innen des Jugendparlaments in Klubs auf die Reden im Parlament vorbereitet und über mögliche Abänderungen zu den Gesetzesvorschlägen ausgetauscht. Das Jugendparlament hat den Vorschlag der Regierung, ab der 5. Schulstufe die Schulbücher mit digitalen Geräten ab dem Schuljahr 2023/24 zu ersetzen, abgeändert. Dabei haben die Klubs Orange, Gelb und Violett den Vorschlag eingebracht, erst ab dem Jahr 2027/28 ab der 7. Schulstufe digitale Unterrichtsmittel zu verwenden. Der Abänderungsvorschlag wurde in der Plenarsitzung angenommen.
Geson-Gombos: „Schüler*innen in den Rollen von Parlamentariern zu erleben und einer Abstimmung beizuwohnen, war für unsere Gruppe ein Erlebnis.“ Beim abendlichen Besuch eines Wiener Traditionsgasthauses wurden die mannigfaltigen Eindrücke des Nachmittags diskutiert.
Am Samstagvormittag begab sich die Gruppe auf die Spuren der Denkmäler und Mahnmale auf dem Heldenplatz. Als kompetenter Guide fungierte Prof. Geson-Gombos: „Dabei widmeten wir uns folgenden Themen: Wie gestaltete sich der Heldenplatz als Memorialort der Monarchie im 19. Jahrhundert? Welche Rolle spielte der Heldenplatz in den 1930er Jahren? Wie wurde der Anschluss im Jahr 1938 auf dem Heldenplatz zelebriert? Wie wird der Heldenplatz heute genutzt?“
Mit einer besonderen Führung wurde der Wienbesuch abgerundet. Die Jugendlichen und ihre Begleiterinnen erhielten eine Spezialführung zum Frauenwahlrecht und erfuhren von den Anfängen der Frauenbewegung, der Arbeit der ersten Parlamentarierinnen und Frauen, die die Geschichte der Zweiten Republik prägten.