Im Rahmen des MKTF-Unterrichts (Mode- sowie Kunstgeschichte und Trendforschung) besuchten die 3AHM und 3BHM am 21. und 22.11.2024 mit Prof. Patricia Schober das kärnten.museum. Dort stand eine modegeschichtliche Führung am Programm, die die Schüler*innen auf eine Zeitreise von den frühesten nachgewiesenen Behausungen in Kärnten bis zur Heidi Horten Collection mitnahm.
Pelz und Feuerstein: So begann die spannende Reise durch die Modegeschichte. Von den Steinzeitmenschen, die schon aufwändigen Schmuck trugen und sich damit bestatten ließen, führte die Reise weiter zu den Kelten: Diese „Barbaren“ trugen Hosen im Karo-Muster – dazu hätte sich ein Römer nie herabgelassen, erfuhr die Gruppe anschließend. Ein vornehmer Römer ließ sich von Sklaven in eine bis zu acht Meter lange Toga wickeln. Die Schüler*innen hatten auch Gelegenheit, sich in dieser Technik zu versuchen und testeten den Tragekomfort. Weiters erfuhren sie, dass sich der Begriff „Kandidat“ von der toga candida ableitet, die Anwärtern auf ein politisches Amt vorbehalten war. Im Abschnitt zum Mittelalter lernten die Schüler*innen, woher der Ausspruch „unter die Haube kommen“ stammt: Verheiratete Frauen bedeckten damals ihr Haar, während unverheiratete es unbedeckt ließen. Die Neuzeit brachte spannende Neuerungen: Revolutionär war eine Bestimmung Maria Theresias und zwar verfügte sie, dass alle Bewohner*innen Kärntens – vom Kind bis zum älteren Herrn – spinnen lernen sollten, um die heimische Textilproduktion anzukurbeln. Auch überraschende Fakten wurden thematisiert, etwa dass ein Korsett nicht unbedingt etwas Negatives war, sondern bei harter Arbeit den Rücken entlastete, dass die Modefarbe Grün durch ihren Arsengehalt tödlich sein konnte und warum Hutmacher gerne mal verrückt wurden.
Den Abschluss fand die Führung in der Heidi Horten Collection, wo die Schüler*innen Gelegenheit hatten, Schnittzeichnungen und auch Kleider von namhaften Designern wie Dior zu bestaunen.
Ein ganz besonderes Zuckerl gab es für die Modeschüler*innen übrigens auch noch: Sie wurden eingeladen, den modegeschichtlichen Bestand des Museums für ihre Diplomarbeiten zu nutzen! Ein Angebot, auf das die Klasse sicher gerne zurückkommt.
„Beide Führungen im kärnten.museum waren wieder wirklich toll. Ich danke den wunderbaren Vermittler*innen vor Ort, die unsere Besuche immer zu etwas ganz Besonderem machen. Im Fall der Modegeschichte war das Fr. Christin Plangger, die eine wahre Koryphäe ist!“, resümiert Prof. Schober.
Das sagen die Schüler*innen
Johanna Steiner: „Ich habe den Ausflug in das Museum sehr interessant gefunden. Es hat für mich den Unterrichtsstoff, den wir bis jetzt gemacht haben, um einiges verständlicher gemacht, da man gut die Übergänge von verschiedenen Modeeinflüssen und Modeveränderungen erkennen konnte.“
Linus Schrofner: „Sehr gut und spannend aufbereitet, mit vielen Exemplaren zum Ansehen und selbst ausprobieren, und auch der Übergang zwischen den einzelnen Epochen und ihre Gemeinsamkeiten war sehr gut zu erkennen. Generell sehr guter und kurzer Einblick, auch die Literaturempfehlungen am Ende waren sehr cool.“
Theo Telesklav: „Ich habe die Führung sehr interessant gefunden. Die Informationen waren spannend und lehrreich, außerdem hab ich es gut gefunden, dass auch Gewand aus alten Zeiten nachgestellt wurde.“
Larissa Morosz: „Der Abschluss mit den Dior-Kleidern und -Entwürfen hat mir am besten gefallen.“
Mia Jarosch: „Die Führung war wie letztes Jahr in Geschichte genial. Obwohl es wie eine Wiederholung war, war es informativ.“