Seit dem heutigen Tag ist eine Parkanlage im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht Marko Feingold und Sieglinde Trannacher gewidmet. Beide sind zweifellos zwei bedeutende Persönlichkeiten der NS-Erinnerungskultur in Österreich. Marko Feingold (1913-2019) überlebte die Deportation in die Konzentrationslager Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald, später wirkte er lange Jahre als Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und teilte als weithin bekannter Zeitzeuge seine Erfahrungen. Sieglinde Trannacher (1961-2015) wiederum setzte sich als Landtagsabgeordnete und politische Aktivistin hartnäckig und rückblickend mit Erfolg für die Institutionalisierung der Erinnerungskultur in Kärnten ein.
Beim Festakt, zu dem Bürgermeister Christian Scheider und der Gedenk- und Erinnerungsbeirat luden, erinnerten die WI’MO-Schülerinnen Allegra Holzfeind und Hannah Pacher in Reden ebenso wie Lydia Zellacher (Leiterin der Universitätsbibliothek Klagenfurt) an das Wirken der beiden Persönlichkeiten. In der Ausarbeitung ihrer Reden unterstützt und zur Veranstaltung begleitet wurden die beiden von Prof. Ilse Geson-Gombos.
Seine Botschaft „Die Hoffnung steckt heute in der Jugend“ ist uns Auftrag. Marko Feingold: „Das sind die, denen man eine Aufklärung darüber schuldig ist, wie es wirklich war.“ Sein Motto, „Mir ist die schlechteste Demokratie lieber als die beste Diktatur!“, ist gleichzeitig Warnung und Vermächtnis. Seine Lebensgeschichte zeigt, wozu Menschen in einer Diktatur fähig sind.
Stellen wir uns daher die Frage, was eine Gesellschaft tun kann, um eine Diktatur zu verhindern?
– Allegra Holzfeind und Hannah Pacher, Mai 2024