Die Wiener Confiserie Altmann & Kühne, zentral am Graben gelegen, blickt auf eine lange und auch bewegte Historie zurück. Dazu zählen auch die schwierigen Jahre des Nationalsozialismus. Victoria Rabinowe ist die Enkelin von Emil Altmann, welcher das Schokoladengeschäft einst gegründet hat – und sie stattete kürzlich dem Geschichtsunterricht der 4BHW bei Prof. Ilse Geson-Gombos einen Besuch ab.
Die Familien Altmann – Victorias Großvater, ihre Großmutter und ihre damals 14-jährige Mutter – und Kühne mussten Wien im Mai 1938 verlassen und flüchten. Sie bauten sich in den USA ein neues Leben auf. Emil Altmann kehrte nach dem Krieg nach Wien zurück und konnte eines seiner Geschäfte wieder übernehmen, später verkaufte er die Confiserie. Victoria wurde zwei Wochen nach dem Tod ihrer Mutter, die Wien nie wieder besuchte, zu einem Schreibworkshop nach Wien eingeladen, seither steht sie in gutem Kontakt mit den Nachfolgern ihrer Vorfahren und besucht Wien und Österreich oft.
Statements der Schüler*innen
„Ich war sehr begeistert, dass ihre Großeltern nach der Flucht aus Österreich wieder zurückgekommen sind, und Wien wieder besucht haben. Auch dass ihre Mutter auf der Flucht alleine ihre Eltern finden musste, hat mich sehr berührt.“
– Carina Meyer
„Es war sehr interessant, über die Geschichte aus der Sicht einer indirekt bzw. direkt betroffenen Person zu hören. Mit welchen Umständen sie zu kämpfen gehabt hat und wie weit das was ihre Familienmitglieder erlebt haben, Verwandte bzw. Nachkommen noch betrifft. Es hat mich sehr berührt, als sie erwähnte, bei ihrem ersten Besuch in Wien auf einem Ball gewesen zu sein und dass sie diesen Moment eigentlich ihrer Mutter schenken möchte, da diese vor der Flucht einen Ball in Wien besucht hatte und dies ihr letzter Tagebucheintrag war, bevor der Krieg und die Judenverfolgung begannen.“
– Vanessa Duller
„Ich fand die zwei Geschichtestunden mit Victoria Rabinowe sehr lehrreich und die Geschichte ihrer Familie hat mich berührt. Sie hat uns so viele interessante Sachen erzählt. Einerseits, dass sie bei einem Ball in Wien war, an dem sie an ihre Mutter dachte, weil ihr so ein Erlebnis genommen wurde, da ihre Familie Wien so kurzfristig verlassen musste, ohne mit ihrem Leben dort abschließen zu können. Andererseits auch die Geschichte des Schokoladengeschäfts Altmann & Kühne. Ihre Mutter kam auch beispielsweiße nie wieder nach Wien zurück. Was mir am meisten im Gedächtnis geblieben ist, ist ihr Wunsch, dass wir über die Geschichte lernen und wirklich Lehren daraus ziehen, damit sich Diktatur und Verfolgung nicht wiederholt.“
– Bianca Errath
„Ich fand den Besuch von Viktoria sehr berührend, da man merkte, dass es ihr eine Herzensangelegenheit war sich mit uns auszutauschen. Sie ist Amerikanerin, und doch ist ein Teil ihres Herzens in Wien, nicht zuletzt durch die Schokoladenfabrik ihrer Vorfahren, Altmann & Kühne. Ich finde ihre Arbeit, dass sie der Welt ihre Geschichte und die ihrer Familie erzählt sehr wichtig, da die Zukunft in unserer Hand liegt. We and our generation can make sure that history does NOT repeat itself!“
– Leonie Aichwalder
„Ich fand den Vortrag von Victoria Rabinowe sehr interessant. Was mich faszinierte, war die Geschichte ihrer Familie. Ich fand es faszinierend, was wirklich dahintersteckt und wie sie die Dinge betrachtet. Mich berührte es sehr, als sie von ihrer Mutter erzählte, welche ganz plötzlich Wien verlassen musste. Von diesem Vortrag habe ich sehr viel mitgenommen.“
– Johanna-Sophie Skodler