Ferienzeit ist für die Schüler*innen der WI’MO vielfach auch Recherchezeit. Im Rahmen der Abschlussprüfung der dreijährigen Fachschule für wirtschaftliche Berufe sowie am Weg zur Reife- und Diplomprüfung sind die Kandidat*innen nämlich aufgefordert, zu selbst gewählten Fragestellungen Abschluss- bzw. Diplomarbeiten zu verfassen.
Der aktuelle Jahresbericht der WI’MO holt gleich mehrere tolle Forschungsprojekte der frischgebackenen Absolvent*innen vor den Vorhang.
Regionalität in der Ernährung als Antwort auf die Klimakrise. Der Frage, wie der Klimawandel mit dem Hunger auf dem Planeten zusammenhängt, gingen Lea Pasterk, Anna Ropatsch und Lukas Weratschnig auf den Grund. Dabei beschrieben sie nicht nur klimatische Veränderungen und die Verknüpfung von übermäßigem Fleischkonsum und Erderwärmung, sondern auch Tendenzen in der österreichischen Landwirtschaft mit Ausblick auf 2030. Klar ist: Landwirtschaft und Ernährungsverhalten müssen sich ändern. Damit überzeugte das Trio auch die Jury des Handelsriesen SPAR. Er würdigte die Arbeit mit dem ersten Platz beim Vielfaltspreis.
Zwischen Style und Umweltbewusstsein: Influencer im Zwiespalt. Ob schnelllebige Trends und Ziele einer nachhaltigen Welt unauflösbar miteinander in Konflikt stehen, untersuchten Alisa Bajramović, Giulia Hofer und Lukas Zwarnig. Dabei berücksichtigten sie sowohl betriebswirtschaftliche Fragestellungen und Probleme der Fast Fashion als auch die neuen Wege der Modeindustrie in Zeiten des Megatrends Neoökologie. Lesenswert!
Wenn Literatur und Kunst auf Mode treffen. Oscar Wilde, Virginia Woolf, Henri Matisse und Claude Monet waren die prominenten Orientierungspunkte für Anna Jocham und Siri Winkler. Die beiden verfolgten die Frage, wie sich Künstler*innen des 19. und 20. Jahrhunderts selbst modisch präsentierten, Mode aber auch in ihren Werken inszenierten. Mit unterschiedlichen Erkenntnissen: Wilde stilisierte sich selbst durchaus zur Modefigur, Woolf ließ dagegen die Literatur sprechen.
Überfischung und die Folgen. Nicht nur historisch gingen Valentina Fasching und Natalie Kreiner der Fischerei auf den Grund, sie widmeten sich auch den Folgen für die Weltmeere. Als eine keineswegs neuartige Alternative stellten sie Ansätze der Aquakultur vor und beleuchten die damit verbundenen Probleme. Dennoch: Die Fischzucht ist längst nicht mehr wegzudenken, um den Bedarf an Fisch für acht Milliarden Menschen zu decken.
Nicht auf den Kopf gefallen. Mit der Entwicklung des Gehirns im Kindesalter setzten sich Anna Leschanz und Anna-Lena Vidounig auseinander. Sie erforschten den Aufbau des Gehirns und die pränatalen wie postnatalen Einflüsse auf seine Entwicklung und beleuchteten Fördermaßnahmen, um unterschiedlichen Schwächen entgegenzuwirken. Ebenfalls spannend: Die beiden befragten junge Mütter, wie sie ihre Kinder in ihrer Entwicklung gehirngerecht begleiten.
Ernährungsnot zwischen Dekadenz und Bevölkerungswachstum. Zwölf Milliarden Menschen muss die Erde 2050 voraussichtlich ernähren. Angesichts dieser Herausforderungen blickten Viola Preiss, Elisa Stingl und Elena Wienerroither auf die ungerechte Verteilung von Ressourcen, globale Herausforderungen, aber auch Probleme in Österreich. Die Zukunft geriet dabei nie aus dem Blick – Interview mit Andreas Koitz, Gründer der ersten Wurmfarm Österreichs, inklusive. Die Arbeit wurde mit dem ÖKOLOG-Award ausgezeichnet.
Lesenswerte Abschlussarbeiten der 3AMW
Dem Brauchtum auf der Spur. Den Villacher Kirchtag und den Bleiburger Wiesenmarkt in Tradition und wirtschaftlicher Bedeutung verglichen Melanie Leitgeb und Lana Winkler. Dafür standen Bürgermeister und Projektleiter Rede und Antwort.
Die Leser*innen durchleuchten. Die Methoden der Marktforschung der Kleinen Zeitung beleuchten Celine Golja und Lena Krainz im Experteninterview. Eindeutige Erkenntnis: Die Digitalisierung ist für das Medienunternehmen Bedrohung und Chance zugleich.
Slow Food statt Fast Food. Die heimische Landwirtschaft, ihre klimatischen Bedingungen und die Slow Food Villages Kärntens von Seeboden bis ins Lavanttal standen bei Laura Niederl und Denise Nuck auf dem Prüfstand.
Düster wie Captain Jack Sparrow. Nicht nur mit ihren Praxiserfahrungen setzten sich Ronja Matschek und Marina Pavic auseinander, sondern auch mit der Entwicklung und den dunklen Seiten der Kreuzfahrtindustrie.