Am heutigen Vormittag fand beim ehemaligen Konzentrationslager Loibl-Nord die jährliche Gedenkveranstaltung des Mauthausen-Komitee Kärnten/Koroška statt. Nicht nur Landeshauptmann Peter Kaiser, Manfred Morokutti als Vorsitzender des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroška und Diözesanbischof Josef Marketz machten der Veranstaltung mit Gedenkreden die Aufwartung, auch die Jugendlichen der WI’MO waren mit dabei. Unterstützt von Prof. Ilse Geson-Gombos fungierten sie als Stimme der Jugend und äußerten Gedanken ihrer Generation.
„Mit verschlossenen Augen ist es schwer, mutig zu sein. Wir lernen aus der Geschichte, dass es notwendig ist, die Augen zu öffnen und den Tatsachen entgegenzublicken. Wir Jugendliche sind verpflichtet, uns die Geschichte aktiv anzueignen. […]
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Zweiten Weltkrieges lehrt uns, uns für Freiheit und Frieden, Demokratie, Menschenrechte und Solidarität einzusetzen.“– Van-Angelo Nguyen Skyriotis, 4BHW, vorgetragen in französischer Sprache
„Es gibt zwei Stimmen in uns, die jeweils um die Vorherrschaft ringen. Die eine Stimme raunt uns zu, lass es, es zahlt sich nicht aus sich einzusetzen, es ist zu anstrengend. Was werden die anderen denken? Ich will keinen Aufruhr machen.
Die andere Stimme ist lauter und stößt uns an. Sie sagt: Macht etwas, setz dich ein, zeig auf, hilf dem anderen.“– Loes Klaassen, 2BHW
„Zivilcourage bedeutet nicht wegzusehen. […] Zivilcourage beinhaltet Beistehen, Einschreiten und Mut aufbringen. Wenn ich beistehe, einschreite und mutig bin … dann tue ich ja auch etwas für mich selbst. Ich stärke mich selbst, mein Wachsen, meine Persönlichkeit.“
– Slavomir Mruškovič, 3BHW
Unter den zahlreichen Gästen waren neben Univ.-Prof. Peter Gstettner, Pionier der Erinnerungsarbeit in Kärnten, Valentin Inzko als ehemaliger Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowin der Vereinten Nationen, Vertreter*innen aus Diplomatie und Politik wie die Bürgermeister Ingo Appé (Ferlach) und Christian Scheider (Klagenfurt) sowie von verschiedenen in- und ausländischen Erinnerungsverbänden u.a. auch Direktorin Michaela Graßler sowie seitens der Fachgruppe Geschichte und Politische Bildung Prof. Martin Erian und Prof. Silke Sallinger.
Graßler beglückwünschte die Jugendlichen zu ihrem Engagement: „Diese Veranstaltung führt die Generationen zusammen, um über das historische Erbe und die Konsequenzen daraus gemeinsam nachzudenken. Unsere Schüler*innen stellen eindrucksvoll unter Beweis, wie reflektiert sie auf die Welt blicken und wie engagiert sie sich den gesellschaftlichen Herausforderungen stellen.“
Weitere Fotos von Dieter Kulmer: