„Die Führung im ehemaligen Außenlager Loibl Nord und im Lager Süd auf der slowenischen Seite war eine sehr intensive Erfahrung für uns. Vor allem, weil man sich durch die Führung einen Einblick in die Geschehnisse zur Zeit der Errichtung des Tunnels verschaffen konnte. Unsere Generation wird sich nie in die Lage der Opfer hineinversetzen können, deshalb hat uns die Führung einmal mehr gezeigt, dass man drüber reden muss, was passiert ist, damit die Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholt werden. Uns hat es besonders gut gefallen, direkt vor Ort zu sein und sich so einen Einblick verschaffen zu können.“
So beschreibt Schülerin Tabea Gressl die gestrige Exkursion zum Außenlager Loibl Nord und Lager Loibl Süd. Die Jugendlichen der 2BHW besuchten begleitet von Prof. Ilse Geson-Gombos diese historische Stätte, durch die Willi Seidl vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška führte.
Mitschülerin Romina Schest: „Es war sehr bewegend, die Geschichte zu diesen Orten zu hören. Es ist wichtig zu erfahren, dass die Menschen, die damals rund um das Lager lebten, geschwiegen haben. Es erinnert uns daran, für unsere Mitmenschen einzustehen und uns zu rühren, wenn wir Ungerechtigkeiten auf die Spur kommen.“
Der Lehrausgang wurde als Vorbereitung für die Teilnahme als „Stimme der Jugend“ bei der heurigen Gedenkfeier am Loibl organisiert, die am 10. Juni stattfindet. Loes Klaassen wird die Klasse bei der Feier vertreten und einen Text zum Thema „Zivilcourage“ lesen, der gemeinsam erarbeitet wurde.
Die Klasse hatte sich bereits im Vorfeld mit der Geschichte des Außenlagers beschäftigt, Manfred Morokutti als Vorsitzender des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroška besuchte dafür am 8. Mai die Schule. Organisatorin Geson-Gombos: „Die Führung mit Willi Seidl vor Ort hat das Verständnis für die Vorkommnisse im ehemaligen Außenlagers und für die Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen vertieft.“
Die Arbeit an außerschulischen Lernorten dient dabei als Baustein zur gelebten Erinnerungskultur. „Wenn wir erinnern, tun wir etwas gegen das Verdrängen und den Geschichtsverlust. Für uns ist es wichtig, die Erinnerungsorte der näheren Umgebung kennenzulernen und uns mit ihrer Geschichte näher zu beschäftigen. Das stärkt die Identität und das Demokratiebewusstsein unserer Schüler*innen“, betont Geson-Gombos.