Die Zeit vor den Semesterferien verbrachte die 4CHW in Wien und begab sich auf die Spuren der Geschichte und der Demokratie. Begleitet wurde die Klasse von den Professorinnen Ilse Geson-Gombos und Gerda Ogris-Stumpf.
Der Lehrausgang begann am Sonntag, dem 5. Februar, und der erste Zwischenstopp der Schüler*innen war das „Haus der Geschichte Österreichs“ am Heldenplatz. Die Ausstellungen behandelten die Zeit der Ersten Republik (1918-1923) und boten Einblicke in die Erinnerungskultur: Die Sonderausstellung „Ende der Zeitzeug*innenschaft“ zeigte Videos und Interviews mit Zeitzeug*innen. „Vor allem die Infotafeln zum Frauenwahlrecht riefen bei den Schülerinnen und Schülern großes Interesse hervor“, erzählt Geson-Gombos.
Im Anschluss daran besuchten die Lernenden die Erlebniswelt Time Travel Vienna, die sie auf eine Zeitreise durch das historische Wien und die Geschichte Österreichs entführte. Einen starken Eindruck hinterließ der Bunker, in welchem ein Bombenangriff simuliert wurde. Als Draufgabe gab es noch eine „Sissi Virtual Reality Boatride“, verrät Ogris-Stumpf. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen Essen im koscheren Restaurant „Bahur Tov“ beendet.
Bereits am Vormittag des nächsten Tages machten sich die Schüler*innen auf, um das neue Parlament zu besichtigen und bekamen vor Ort eine Führung durch die Ausstellung und die neusanierten Räumlichkeiten. Begrüßt wurden die Lernenden von Bundesratspräsident Günter Kovacs. „Besonders beeindruckend waren der Reichsratssitzungssaal, die Säulenhalle und der Sitzungssaal des Nationalrats“, berichtet eine Schülerin. Die interaktiven Ausstellungen im Besucher*innenzentrum ließen die Schüler*innen Demokratie hautnah erleben und ihr Mitbestimmungsrecht ausprobieren.
Auch die Kaffeehauskultur der Hauptstadt wurde in vollen Zügen genossen und lud zu zwischenzeitlichen Pausen und Gesprächen ein. Die viel diskutierte Ausstellung „100 Missverständnisse über und unter Juden“ bot der Klasse eine Möglichkeit, sich aktiv mit Vorurteilen rund um das jüdische Leben auseinanderzusetzen. In einem Workshop mit Hannah Landsmann, Kulturvermittlerin, wurden die in der Ausstellung gezeigten Missverständnisse sehr intensiv diskutiert und hinterfragt. Dieser Tag fand einen Ausklang in einem Wiener Traditionsgasthaus in einem geselligen und gemütlichen Ambiente.
Auf Einladung des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen erhielt die Gruppe am letzten Tag eine Führung im Leopoldinischen Trakt der Hofburg, der heute die Repräsentationsräume der Präsidentschaftskanzlei umfasst. Regierungsrätin Susanne Schreiner und Ministerialrat Mag. Diego Rainer standen den Schüler*innen Rede und Antwort.
„Wir bewegten uns in Räumen, die Geschichte schrieben, voll mit beeindruckenden Kunstschätzen“, resümiert Geson-Gombos.
Die Schüler*innen kommen mit vielen Eindrücken retour und haben die Tage im geschichtsträchtigen Wien sehr aktiv verbracht, indem sie sich engagiert mit aktuellen und vergangenen Themen auseinandergesetzt haben.
Titelfoto: Parlamentsdirektion/Hertha Hurnaus