Ende 2018 fiel im Klagenfurter Gemeinderat der Startschuss: 184 Maßnahmen in neun Handlungsfeldern wurden beschlossen, um die Landeshauptstadt bis 2030 hin zur Klimaneutralität zu führen. Seither wurden verschiedenste Maßnahmen umgesetzt und vielfältige nächste Schritte diskutiert – und die Schüler*innen der WI’MO waren mittendrin.
Am Donnerstag fand nun auf Einladung der Abteilung für Klima- und Umweltschutz des Magistrats Klagenfurt am Wörthersee im Lakeside Park ein Event unter dem Titel Zukunftsdialog – Klagenfurt auf dem Weg zur Klimaneutralität statt. Gerhard Hohenwarter, Klimaexperte der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), rüttelte zunächst in seinem Vortrag die anwesenden Vertreter*innen aus Politik, Bildung und Wirtschaft wach: Es müsse noch vieles geschehen, um die Beschleunigung des Klimawandels mit ihren verheerenden Folgen einzudämmen.
Anschließend war die Jugend am Wort. Begleitet von Prof. Vera Klutz, Prof. Brigitte Magnes und Prof. Birgit Potz sowie dem früheren Direktor Hermann Wilhelmer gaben Sarah Lamprecht, Van Angelo Nguyen-Skyriotis, Lea Otto, Lisa Schweiger und Lilia Zimmerberger, Schüler*innen des Ausbildungsschwerpunkts KTM, die zuvor bereits wiederholt an intensiven Workshops teilgenommen hatten, wertvolle Impulse, welche nächste Schritte zu setzen sind, um Klagenfurt klimaneutral zu machen.
Als Dankeschön für die Zusammenarbeit erhielten die beteiligten Professorinnen kleine, nachhaltig produzierte Kostproben. Die Jugendlichen wurden mit City-Gutscheinen belohnt und es wurde von der Stadt Klagenfurt für beide Schulgruppen jeweils ein 500-Euro-Gutschein für nachhaltige Projekte gespendet.
Jugend-Foresight-Projekt: Gemeinsam für ein klimaneutrales Klagenfurt
Im Rahmen der EU-Initiative bis 2050 flächendeckend die europäischen Städte klimaneutral zu machen, setzte sich die Stadt Klagenfurt das Ziel, dies bereits bis 2030 umsetzen zu wollen. Bei diesem Entwicklungsprozess sollen ebenfalls die Sichtweise der Bürger*innen einbezogen werden, da diese einen fundamentalen Teil der Umsetzung ausmacht. Man einigte sich darauf, dass dieser Foresightprozess von den Jugendlichen mitgetragen werden sollte – etwas Einzigartiges in ganz Österreich.
Mit der Hilfe von Dr. Doris Wilhelmer (AIT) und unter der Zusammenarbeit von Prof. Brigitte Magnes, Prof. Vera Klutz und Prof. Birgit Potz wirkten die Schüler*innen der 3. Jahrgänge mit dem Ausbildungsschwerpunkt Kulturtouristik bereits im Vorjahr bei diesem Projekt mit. Durch ihren humanberuflichen und wirtschaftlichen Hintergrund konnten sie somit wertvolle Blickwinkel einbringen. Ebenfalls beteiligt waren die Schüler*innen der HTL1 Lastenstraße, welche das technische Know-how einbrachten.
In drei großen Workshops wurde diskutiert, analysiert, präsentiert: Die Schüler*innen arbeiteten mit kreativen Mitteln und erdachten sich Zukunftsszenarien für fiktive Personas. Diese Best- und Worst-Case-Szenarien führten zur Entwicklung von Visionen, die wiederum die Grundlage für Maßnahmenpakete in den einzelnen Handlungsfeldern darstellten. Zur Unterstützung bildete Frau Dr. Wilhelmer fünf Schüler*innen der WI’MO und vier Schüler der HTL1 zu Foresight-Gruppenleiter*innen aus. Sie halfen, die Arbeitsprozesse in den acht Handlungsfeldern der Schüler*innengruppen (Mobilität, Energie, Infrastruktur, Wirtschaft, Natur & Lebensraum, Stadtentwicklung & Governance, Digitalisierung und Generationen) zu leiten und dokumentieren.
Im April 2022 wurde die Abteilung für Klima- und Umweltschutz unter der Leitung von Dr. Wolfgang Hafner sowie die Stadt Klagenfurt für diesen Foresight-Prozess belohnt. Die einzigartige Kooperation mit den Jugendlichen war ausschlaggebend: Klagenfurt wurde in den Kreis der 100 klimaneutralen und smart Cities der EU bis 2030 gewählt.
Einblicke in den Prozess finden Sie unter folgendem Link: https://read.bookcreator.com/qVEK8bXHu3DhzKVEYbc5ScGg7LPHZVJJLrWS2mo_WtM/vV2wZpHaRhyx6b82TQFldg
Der Abschlussbericht des AIT
von Dr. Doris Wilhelmer
Der Abschlussbericht der Schule
von Prof. Brigitte Magnes