Was fühlen wir Menschen, wenn wir das Wort Holocaust hören? Wir fühlen Trauer, Schmerz und versuchen Empathie zu empfinden. Am 22. Januar 2017 fand zum fünften Mal eine Matinée anlässlich des „Internationalen Holocaust-Gedenktages“ statt. Die Bürgermeisterin der Stadt Klagenfurt, Dr. Maria-Luise Mathiaschitz, hatte dazu eingeladen, die Veranstaltung wurde vom Beirat für Gedenk-und Erinnerungskultur der Stadt Klagenfurt unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Peter Gstettner organisiert.
Die Festansprache hielt die Zeitzeugin Charlotte Knobloch, die den Holocaust leider miterleben musste. Frau Knobloch begann ihre Festrede mit der Schilderung, wie sie als kleines unschuldiges, nicht wissendes, vierjähriges, jüdisches Mädchen vom Spielplatz ihres Hauses brüsk ausgeschlossen wurde. Sie wollte mit den Nachbarskindern spielen so wie an jedem anderen Tag davor auch. An diesem Tag jedoch änderte sich alles für sie. Die kleine Charlotte musste in den Jahren, die auf diesen Tag folgten, erfahren, was Hass, Menschenverachtung und Ausgrenzung bedeutet.
Wir sind von einem Menschen, der zur Zeit des Nationalsozialismus lebte, diese grausamen Erfahrungen der Ausgrenzung und Verfolgung machen musste und uns heute darüber berichtet, sehr stark beeindruckt. Frau Knobloch wurde in dunkle Zeiten geboren, sie gehört zu den Wenigen die überlebten, sie stieg aus den Flammen der Verzweiflung empor wie ein Phönix aus der Asche. Wir nehmen von dieser Gedenkfeier mit, dass wir der Angst keinen Raum geben dürfen, sie keinesfalls zulassen sollten, wo sie nicht hingehört. Wieso haben wir heute Angst vor Personen, die anders sind? Warum nützen Politiker diese Ängste aus, anstatt durch Aufklärung die Gesellschaft weiterzubringen und weiterzubilden. Wir Jugendliche stehen für die Demokratie ein und stellen uns gegen jeglichen Extremismus.
Die Schüler*innen der WI’MO, Mariam Hassan und Nico Sprachmann, haben in Begleitung von Prof. Ilse Geson-Gombos an der Gedenkfeier teilgenommen.
Text: Nico Sprachmann
Redaktion: Prof. Ilse Geson-Gombos